Die westlichen Ideologen sind scheinheilige Moralheuchler. Sie ereifern sich gegenwärtig über die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2022 an Beijing - unter dem Vorwand von Chinas angeblichem "Völkermord an den Uiguren". Doch China bekämpft in Wirklichkeit nur den islamistischen Extremismus und Terrorismus sowie den Separatismus in seiner Autonomen Region Xinjiang. Das ist legitim und ist kein Völkermord. Und die uigurische Bevölkerung Xinjiangs hat stark zugenommen.
Doch die internationalen Anti-China-Kreise rufen zum Boykott der Winterolympiade Beijing 2022 auf. Das ist ungerecht und skandalös und wird nicht gelingen.
Doch wo waren die Proteste der gleichen und verwandten Kreise, als das Internationale Olympische Komitee (IOK) im Jahr 1981 - nur ein Jahr nach dem grauenhaften Massaker in Kwangju (Südkorea) - die Olympischen Sommerspiele 1988 an Seoul vergab?
Roh Tae Woo, der faschistische "Yusin"-Militärdiktator Südkoreas, der im Mai 1980 zusammen mit seinem Komplizen Chon Du Hwan und mit voller Rückendeckung der USA den Volksaufstand in Kwangju blutig hatte niederschlagen lassen, durfte ungestraft die Olympischen Sommerspiele 1988 in Seoul eröffnen. Das ist ein absoluter Skandal.
Im Vorfeld der Olympischen Spiele liessen die südkoreanischen Behörden viele Aktivisten für Demokratie und nationale Wiedervereinigung verhaften und einsperren.
Ein Boykott der Olympiade von Seoul wäre berechtigt und nötig gewesen.
Der Norden Koreas - die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) - boykottierte zu Recht die verräterische Killerolympiade in der vom USA-Imperialismus besetzten Südhälfte der gleichen Nation und solidarisierte sich damit mit den Landsleuten im Süden.
Auch Kuba, Nicaragua, Albanien, Aethiopien, Madagaskar und die Seychellen hatten den Anstand, die Spiele von Seoul zu boykottieren.
Und die USA bekamen auch nach ihren verbrecherischen Aggressionskriegen gegen Korea und Vietnam, bei denen sie chemische und bakteriologische Waffen sowie Napalm eingesetzt und Millionen Menschen massakriert hatten, mehrmals Olympische Spiele zugesprochen. Auch das ist ein Skandal.
Die Aggressionskriege des USA-Imperialismus gegen das koreanische und das vietnamesische Volk waren Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ebenso das Massaker von Kwangju.
Doch gegen die Schlächter von Kwangju und die Mörder an den Völkern Koreas und Vietnams blieb der Protest westlicher Regierungen und Organisationen aus.
Es wäre endlich an der Zeit, die Scheinheiligkeit und Moralheuchelei der USA und ihrer ideologischen Komplizen in Regierungen und NGOs* zu entlarven.
(* NGOs = Non Governmental Organizations - Nichtregierungs-Organisationen)